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Museumsverein
Der "Verein zur Pflege evangelischer Glaubensüberlieferung in Kärnten" wurde von Altbischof Oskar Sakrausky in Fresach gegründet. Der Verein verfolgt den Zweck die Sammlung, Erhaltung, Erforschung und Bearbeitung sowie Veröffentlichung der Zeugnisse und Denkmäler der evangelischen Vergangenheit in Kärnten und auch die Stärkung des evangelischen Glaubens.
Die Museumssammlung (Bibeln, Postillen, Gesang- und Betbücher; Handschriften und Dokumente; liturgische Geräte etc.) wuchs von Anfang an durch Schenkungen aus Privatbesitz und aus den evangelischen Pfarrgemeinden Kärntens, ferner durch Ankäufe und einige Leihgaben. Die Bibliothek umfasst gut 1.500 Bände, die derzeit elektronisch erfasst werden.
Aus der Gesamtheit der Objekte kristallisieren sich drei Themenschwerpunkte heraus: Reformation und Geheimprotestantismus, Toleranzzeit, slowenische Protestantica. Die ältesten Druckwerke datieren ab den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts, beginnend mit einem Sammelband lutherischer Schriften von 1520, die in einer Keusche in Tragenwinkel, Gemeinde Fresach, entdeckt wurden; die früheste Luther-Bibel des Museums stammt aus dem Jahr 1534 und wurde bei Heinrich Steyner in Augsburg gedruckt. Etliche Exponate sind absolute Raritäten, darunter ein slowenischer Katechismus von 1580, welcher in der heurigen Sonderausstellung „PRIMOŽ TRUBAR“ präsentiert wird.
Eine Besonderheit der Fresacher Büchersammlung sind die handschriftlichen Eintragungen, die über ihre ehemaligen Benutzer Auskunft geben: in erster Linie der Name des oder der Besitzer mit Jahreszahl, außerdem persönliche Gebete und frommen Sprüche, Geburts- und Sterbedaten von Angehörigen, Heilrezepten usw. Die abgegriffenen und verschmutzten Blätter wiederum zeigen, wie sehr mit dem Buch gelebt, auch welche Textstellen bevorzugt gelesen wurden.
1985 hatte Oskar Sakrausky, der bis zu seinem Tod im Jahr 2006 das Diözesanmuseum im Toleranzbethaus geleitet und betreut hatte, die Zielsetzung des Museums so formuliert:
„... nicht nur durch das Alter oder die Seltenheit der aufgelegten Drucke und Bücher (solle der Beschauer) zum Erstaunen gebracht werden ....., sondern er soll von der Kraft der Vertiefung ergriffen werden, von der Hingabe zu dem Wort des Herrn, von der Treue zum Glauben der Väter, welche die Besitzer jener Drucke und Schriften besaßen .....“.
In der Landesausstellung 2011 war der Museumsverein mit einer Vielzahl bedeutender Exponate vertreten, die jetzt im Wesentlichen auch in der Dauerausstellung des Neuen Museums gezeigt werden. Die alten Druckwerke und Handschriften werden nunmehr im „Schaudepot“ des Neuen Museums aufbewahrt. Die Sammlung soll in Zukunft für wissenschaftliche Arbeiten genutzt werden und bietet ein höchst lebhaftes Themenspektrum auch für diverse Sonderausstellungen.
Anmeldung Mitgliedschaft:
Dagmar Sakrausky:
+43(0)699 11979897